Von Kollegen wurde ich schon öfter angesprochen, warum mir das „Kratzen an den Zähnen“ so viel Spaß mache.
Als ausgebildete Ärztin interessieren mich immer der individuelle Mensch, der „am Zahn hängt“, sowie die Behandlung des gesamten Körpers und nicht nur eines Symptoms.
Durch die parodontologische Grundlagenforschung und unzählige klinische Studien entstand in den letzten Jahrzehnten ein zunehmend besseres Verständnis von der Pathogenese und erfolgreichen Behandlung von parodontalen Erkrankungen. Es wurden spannende Zusammenhänge zwischen Parodontitis, der damit einhergehenden chronischen Entzündungsreaktion und Allgemeinerkrankungen deutlich.
Durch Vorsorge können Zahnerkrankungen heute zum Großteil verhindert werden, durch entsprechende ursachengerichtete, chirurgische und regenerative Verfahren können viele Zähne bis ins hohe Alter erhalten werden.
Um auch auf ästhetische Belange eingehen zu können, stehen parodontal-plastisch-chirurgische Methoden zur Verfügung. Diese sind ebenso wie die Prinzipien der Knochenregeneration und des Weichgewebsmanagements unverzichtbar, um auch die Implantattherapie beim parodontal geschädigten Gebiss erfolgreich einsetzen zu können.
Wie bei jeder anderen chronischen Erkrankung auch bedarf der Parodontitispatient einer gut strukturierten, befund- und risikobezogenen Langzeitbetreuung.
Die Umsetzung aller dieser Prinzipien in der Praxis ist eine spannende und herausfordernde Tätigkeit, die zu langfristig stabilen Verhältnissen an Zähnen und Implantaten führt. Ursachengerichtete, an biologischen Prinzipien orientierte – nicht rein symptomatische – Behandlung beschert uns zufriedene Patienten. Und dieser facettenreiche Weg macht Spaß!
Corinna Bruckmann