MR Prof. Dr. Peter Kotschy nach über 30 Jahren im Dienste der Parodontologie im wohlverdienten Ruhestand
Als Generalsekretärin der ÖGP möchte ich einem Menschen für sein Engagement danken, der viele Entwicklungen in der österreichischen Fortbildungs- und Prophylaxelandschaft initiiert oder mitgetragen hat: Der Lebenslauf von Prof. Dr. Kotschy ist aufgrund seiner jahrzehntelangen Referententätigkeit leicht im World Wide Web zu finden. Ich möchte Stationen herausgreifen, die sein Streben und seine Bedeutung für unseren Berufsstand und insbesondere die Parodontologie deutlich machen.
Nach 17 Jahren in der Kassenpraxis entschied sich Prof. Dr. Kotschy 1985 für die Privatpraxis und verfolgte dort von Anfang an seine Spezialgebiete: Prophylaxe, Parodontologie und minimalinvasive Zahnheilkunde.
Als Gründungsmitglied und langjähriger Leiter des zahnärztlichen Fortbildungsinstitutes (ZAFI) der Ärztekammer für Wien prägte er die zahnärztlichen Fortbildungsmöglichkeiten für viele Kolleginnen und Kollegen aus Wien und ganz Österreich und blieb bis heute ein gern geladener Referent im In- und Ausland.
Die Ausrichtung auf den Schwerpunkt Prophylaxe zeigte sich bereits 1978 als Gründer und Gestalter der Wiener Kindergartenaktion und der Gestaltung des “1. Prophylaxesymposiums” des Zahnärztlichen Interessenvereins (ZIV). Als Prophylaxereferent der Fachgruppe für ZMK der Ärztekammer für Wien war es ihm auch möglich, standespolitische Akzente zu setzen. Dies resultierte im “Gesamtösterreichischen Prophylaxeprogramm”, welches 1980 gemeinsam mit Univ. Prof. DDr. Kulmer auf den Weg gebracht wurde, sowie der Pilotstudie „Prophylaxehelferin“ der Bundesfachgruppe Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (BUFAZ) der Österreichischen Ärztekammer. Dieses Engagement konnte verfestigt werden durch Prof. Dr. Kotschys Position als Leiter der “ARGE Prophylaxe” des ZIV.
Das Engagement für die Parodontologie zeigte er bereits in den Siebzigern als stellvertretender Leiter und später als Leiter der „Arbeitsgemeinschaft für Parodontologie“ (ARPA) der ÖGZMK. Er war einer der ersten, der die Bedeutung des Spezialgebietes der Parodontologie im Umfeld der gesamten Zahnheilkunde darstellten und vertraten. Als Lektor für “Angewandte Prophylaxe und Parodontologie” an der Uniklinik Wien konnte er von 1988 bis 1995 „Generationen“ von jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten für Parodontologie interessieren und gab gerne Tipps und Kniffe aus der Praxis weiter.
Nach Gründung der ÖGP 2001 war Prof. Dr. Kotschy unser 1. Präsident und ist seit 2002 Ehrenpräsident auf Lebenszeit. Mit gutem Beispiel voran erfüllte er bereits 2003 die Anforderungen an einen Spezialisten für Parodontologie der EDA (European Dental Association) sowie der ÖGP.
Er ist ein Mensch, der jahrzehntelang für die Prophylaxe und Parodontologie in Österreich gekämpft hat und selbst miterlebt hat, wie lange zB. die Gesetzesbildung für die Weiterbildung zur Prophylaxeassistenz dauerte. Seine Weiterentwicklung des Pulverstrahlgerätes („Glasperlenstrahlmethode“) fand vielleicht noch nicht die von ihm erwünschte Verbreitung und Beachtung. Künftige Generationen werden sich mit der Methode noch auseinandersetzen müssen, um alle Vor- und Nachteile genau zu beschreiben. Die Grundlagen sind jedoch klar dargelegt.
Wir wissen, dass er die Fortführung seiner Arbeit in der ÖGP liebevoll und aktiv beobachtet: Prof. Dr. Kotschy bringt kollegiale Kritik und konstruktive Vorschläge ein und unterstützt uns noch stets, da er weiß, dass wir unserem Spezialgebiet endlich die gebührende Beachtung zukommen lassen wollen. Patienten sollen in der Gewissheit zum Zahnarzt gehen können, dass Prophylaxe und Parodontologie als Fundament zahnärztlichen Handelns akzeptiert sind.
Wir wünschen Prof. Dr. Kotschy die Muße, seinen selbstgewählten Ruhestand in Gesundheit genießen zu können und werden ihn gerne bei unseren zukünftigen Veranstaltungen als Gast und Ehrenpräsident begrüßen!
Für den Vorstand
Dr. Corinna Bruckmann, MSc
Weiterführende Informationen über Prof. Dr. Kotschy:
» www.kotschy.at