Vortrag – Dr. Corinna Bruckmann, MSc
Blitzartig auftretende Zahnschmerzen beim Genuss von kalten Speisen oder Getränken, Süßem, Sauren oder sogar beim Zähneputzen oder dem Einatmen kalter Luft: fast ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in Europa leidet unter schmerzempfindlichen Zähnen. Das muss jedoch nicht sein! Dieses sehr häufige Symptom sollte unbedingt durch Zahnarzt oder Zahnärztin abgeklärt werden, um ernste Ursachen auszuschließen und eine geeignete Therapie zu veranlassen.
Um herauszufinden, was Zähne empfindlich macht, ist „detektivisches“ Vorgehen nötig: neben der genauen Untersuchung der Zähne und des Mundes auch die exakte Erhebung der Essens- und Putzgewohnheiten. Sobald Karies ausgeschlossen werden kann, kommen nämlich sehr unterschiedliche auslösende Faktoren dafür in Frage, dass die im Dentin eingebetteten Nervenenden gereizt werden.
Neben chemischen (Magensäure, Nahrungsmittel/Getränke, Bleichmittel) oder mechanischen Faktoren (Schrubben, Knirschen) sind vor allem parodontale Erkrankungen häufige Ursache für Zahnempfindlichkeiten:
Ungenügende Plaqueentfernung führt zu Anlagerung von bakteriellen Belägen. Diese reizen einerseits durch Säurewirkung das empfindliche Dentin und verursachen außerdem Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder sogar Parodontitis. Eine sehr häufige Folge von Parodontitis ist wiederum Zahnfleischrückgang, der zu freiliegenden Zahnhälsen führt. Gerade am Zahnhals ist jedoch kein Schmelz vorhanden, sodass die Empfindlichkeit gesteigert wird. Diese kann aber auch eine Folge der notwendigen parodontaler Therapie, insbesondere nach operativen Eingriffen, sein. Darauf bereits vor der Therapie hinzuweisen ist nötig, um die Compliance sicherzustellen.
Aber parodontologische Therapie kann auch helfen, Zahnhalsempfindlichkeiten zu verringern: in Fällen, bei denen durch zu forsches Putzen das Zahnfleisch zurückgewichen ist („Rezession“), kann eine Zahnfleischtransplantation/Rezessionsdeckung die ursprüngliche Situation wieder herstellen.
„In-office“ Präparate verringern akute Beschwerden. Um auch zu Hause eine regelmäßige sichere und schmerzfreie perfekte Plaqueentfernung zu gewährleisten stehen mittlerweile einige wissenschaftlich bestätigte Wirkstoffe zu Verfügung. Diese ermöglichen es in den meisten Fällen, bei regelmäßiger Anwendung als Paste oder Spülung und Beachtung von Verhaltensmaßregeln, das Problem der Zahnempfindlichkeit in den Griff zu bekommen. Eine genaue Instruktion durch geschulte MitarbeiterInnen ist sinnvoll, um Putzfehler zu vermeiden. In Einzelfällen können eventuell auch Rezessionsdeckungen oder Wurzelkanalbehandlungen helfen.
Datum: 12. APRIL 2018
Ort: PARKHOTEL – das seminarhotel | thurnfeldgasse 1 | a-6060 hall in tirol
Uhrzeit: 18.30 – 20.00 Uhr | Registrierung ab 17:30
Für diese Fortbildungsveranstaltung werden 2 Fortbildungspunkte approbiert!
ZIELGRUPPE: Zahnärztinnen/Zahnärzte & PAss
TEILNAHMEGEBÜHR | ÖGP Mitglieder
Kostenlos !
Zahnärztinnen/Zahnärzte: € 59,00
(Wenn Sie vor Ort Mitglied werden, ist diese Fortbilungsveranstaltung für Sie ebenfalls kostenlos!)
HIER ONLINE AMELDEN!