Postgradueller Universitätslehrgang für Parodontologie: 2008-2018
Allgemeines
- Schwere Parodontitis ist die 6-häufigste chronische Erkrankung der Menschheit, es sind ca. 770 Mio. weltweit betroffen (Kassebaum, 2014).
- Die Behandlung ist gut voraussagbar und in 95% der Fälle auch sehr erfolgreich. Kürzlich wurden diesbezüglich von der EFP S3 Leitlinien zur Therapie veröffentlicht, die in vielen Ländern als Grundlage für die von den Kassen bezahlte Behandlung gilt.
- Die Assoziation mit systemischen Gesundheitsproblemen (Diabetes, CVD, Pneumonie (auch COVID-19) etc.) ist seit Jahren bekannt (https://www.efp.org/for-patients/gum-disease-general-health).
- Das enorme Einsparungspotential durch Verhinderung von Parodontitis wurde erst kürzlich in einer Studie im Economist mit Milliarden angegeben (https://eiuperspectives.economist.com/healthcare/time-take-gum-disease-seriously-societal-and-economic-impact-periodontitis).
- International gesehen gibt es in vielen Ländern den „Fachzahnarzt für Parodontologie“, gegenwärtig erkennen 12 von 28 EU Ländern den Spezialisten an: nicht so in Österreich.
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Kompetenz in Praxis und Theorie
Um den Anforderungen an fachspezifische Weiterbildung nachzukommen bot die Medizinischen Universität Wien von 2008 bis Ende des SS 2022 insgesamt 4 Durchgänge eines anwendungs- und praxisorientierten postgraduellen Universitätslehrgang aus Parodontologie an.
Der zuletzt als 5-semestriger berufsbegleitender Studiengang geführte Paromaster erfolgte in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie, richtete sich an Zahnmediziner*innen mit Berufserfahrung und strebte eine anerkannte Spezialisierung an.
Ziel des Lehrgangs war es, parodontologisches Spezialwissen und klinische Fertigkeit theoretisch und praktisch zu vermitteln.
Parodontologie auf hohem Niveau
Der postgraduale Lehrgang unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr.in Corinna Bruckmann, MSc wurde von einem Team namhafter nationaler und internationaler Expert*innen fachlich betreut und von einem wissenschaftlich-fachlichen Beirat begleitet.
Anerkennung durch die ÖGP
Die Absolvent*innen wurden, sofern sie Mitglieder sind, von der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP) als „Spezialisten für Parodontologie der ÖGP“ anerkannt und auf deren Website geführt.
Fazit
Insgesamt wurden in den 4 Lehrgängen insgesamt 59 Teilnehmer*innen (davon 47 aus Österreich, BRD 5, Italien 2, je 1 aus Ungarn, Slowenien, Schweiz, Aserbeijdschan, Albanien) ausgebildet und 55 Abschlüsse abgelegt. Zwölf Masterarbeiten wurden in internationalen peer-reviewed Journalen veröffentlicht.
Ausblick
Seit Frühjahr 2019 läuft an der Universitätszahnklinik Wien ein englischsprachiger Masterlehrgang „International Master Periodontology and Implantology“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Xiaohui Rausch-Fan, MD, DMD, PhD. Dieser ist auf ein internationales Publikum ausgerichtet. Ab dem Studienjahr 2023/24 wird der Kurs mit 120 ECTS und ebenfalls berufsbegleitend geführt.
NB: Die internationalen Anforderungen an eine Fachzahnarztausbildung ist an eine Vollzeitausbildung mit 180 ECTS gebunden.
Titelfoto @ Universitätszahnklinik Wien
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