Verantaltungsort:
UNIVERSITÄTSZAHNKLINIK WIEN
Sensengasse 2a | Haupteingang
1090 Wien
20+ JAHRE PARO WIEN SYMPOSIUM
Freitag, 01. Dezember 2023 | 09:45 – 18:00
8 Fortbildungspunkte
(Fortbildungspunkte wurden nur für Zahnärzt*innen von ÖZÄK approbiert!)
Teilnahmegebühren
Zahnärzt*innen: ÖGP Mitglieder & Klinik Angestellte € 160,00 | Nicht-Mitglieder € 190,00
Student*innen: ÖGP Mitglieder € 90,00 | Nicht-Mitglieder € 115,00
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Parodontologie in Kooperation mit der Universitätszahnklinik Wien
Eine Abteilung stellt sich vor:
// Die Entwicklung der Abteilung und des Faches Parodontologie
// Die Schritte der aktuellen S3 Behandlungsrichtlinien und der Ablauf des Symposiums entlang dieser Schritte
Leitlinien sind Entscheidungshilfen für eine Vielzahl verwandter klinischer Situationen und Patientensubgruppen, sind rechtlich zwar nicht bindend, im Klagsfall muss eine Abweichung davon aber gerechtfertigt werden. Sie werden in einem systematischen Prozess erstellt, der Fachleute, Vertreter verschiedener Fachbereiche und Arbeitsgruppen sowie Patientenvertreter und potenzielle Anwender mit einbezieht.
Von der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) werden drei Entwicklungsstufen kategorisiert. Stufe-3-Leitlinien sind als evidenzbasiert zu bezeichnen. Zuletzt wurden von der European Federation of Periodontology, der Mantelgesellschaft der ÖGP, internationale Leitlinien auf S3 Niveau hervorgebracht.
(Hier die deutsche Implementierung als PDF)
Die Behandlung ist gut voraussagbar und seit langem etabliert. Ziel ist der langfristige funktionelle Erhalt der eigenen Bezahnung durch Herstellung und Unterhalt entzündungsfreier Verhältnisse.
"Ziel der Parodontitistherapie ist die Taschenfreiheit, nicht die Taschenverwaltung“!
Das Symposium folgt dem Wege verschiedener Patient*innen durch die Behandlungsstrecke. Differentialdiagnostische Überlegungen werden angestellt und die Schnittstellen zu anderen Disziplinen der Zahnheilkunde aufgezeigt.
Der neue Patient: Screening – Diagnostik – Diagnose
// Was für Problem hat mein Patient? Beschwerden richtig einordnen in die „neue“ Klassifikation
// Akute Probleme akut behandeln: nekrotisierende Paro, Paroabszesse
Parodontitis ist eine wesentliche, aber immer noch zu oft unterschätzte Volkskrankheit. Hohe Prävalenz und steigende Behandlungskosten von direkten Krankheitsfolgen der Parodontitis, sowie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen unterstreichen die Notwendigkeit einer effizienten und flächendeckenden Früherkennung.
Der Beitrag stellt das praxisbezogene Screening und die weiterführende Diagnostik vor, wodurch mit frühzeitigen Therapiemaßnahmen ein Fortschreiten der Erkrankung und drohender Zahnverlust verhindert werden können. Eine Vorstellung der aktualisierten Klassifikation parodontaler Erkrankungen erleichtert die Diagnosestellung im Praxisalltag und ermöglicht personalisierte Behandlungskonzepte für Patient:innen. Neben unterschiedlichen Formen der Gingivitis und Parodontitis werden auch akute parodontale Problemstellungen von der neuen Systematik erfasst, die umgehende Therapieschritte erfordern.
PGU 0 und 1*: Mukogingivale Probleme
// Rezessionen: wie kommts dazu, wann muss man was machen?
// Mukogingivale Chirurgie: Nice to have oder wirklich wichtig?)
(M. Müller)
Auch klinisch (fast) gesundes Zahnfleisch (PGU 0 und 1) kann sich zurückziehen und ist häufig ein Grund, dass Patient*innen vorstellig werden. Häufig ist die Angst vor Zahnverlust der Antrieb. Wie können Sie Weichgewebsprobleme in der Praxis und in der Prophylaxe begegnen? Ab wann gibt es eine Indikation zur Therapie? Und zu welcher? Gibt es Folgen bei Unterlassung einer Therapie? Verschiedene Therapieansätze unter dem Gesichtspunkt „was ist nötig – was macht Sinn?“ werden anhand von klinischen Fällen aufgezeigt.
Ein Ausblick in die Zukunft und Stand der Wissenschaft in Hinblick auf xenogene Materialien rundet das Bild ab.
(L. Wolschner)
Das Bindegewebstransplantat gilt noch immer als der Goldstandard in der mukogingivalen Chirurgie. Aber ist es immer notwendig? Wann ist es indiziert und wann kann man darauf verzichten – welche Rolle spielt der parodontale Phänotyp in der Therapieentscheidung? Wo liegen die Vorteile des Bindegewebstransplantat im Gegensatz zum freien Schleimhauttransplantat und können dermale/xenogene Matrices als geeigneter Ersatz angesehen werden?
Was sind die wichtigsten Lappendesigns und deren Vor- und Nachteile. Gibt es bei der Therapie von Implantaten und Zähnen Unterschiede?
Rot und geschwollen aber doch nicht Paro?
// Nicht-plaqueinduzierte MSH Probleme: OLP, Gingivahyperplasie
In diesem Vortrag geht es um Krankheitsbilder, die gingivale Entzündung ohne Plaque -Induktion zeigen. Die medizinische Bedeutung liegt darin, dass sie oft schwerwiegende Pathologien darstellen, die sich meist zuerst durch orale Symptome bemerkbar machen und vom zahnärztlichen Team nicht übersehen werden sollten.
Wie kann ich so ein Krankheitsbild richtig zuordnen?
Was kann das Ordinations-Team machen um die Patienten zu begleiten? Was sollte unterlassen werden?
PGU 3-4 aber doch nicht Parodontitis?
// Ein Alptraum: die Endo-Paro Läsionen
Endo-Paro Läsionen (EPL) stellen eine besondere Herausforderung dar, auch wenn es sich bei ihnen um ein nicht so häufiges Krankheitsbild handelt: Davon betroffene Zähne weisen eine ungünstige Prognose auf und die Wahrscheinlichkeit des Zahnverlust ist deutlich erhöht. Diese Besonderheiten sind auf die anatomischen Gegebenheiten des Endodonts und Parodonts und die verschiedenen Kommunikationswege zwischen den beiden Strukturen zurückzuführen. Denn Bakterien können sich ausgehend vom Endodont in das Parodont ausbreiten oder - wenn auch seltener - ausgehend von tiefen parodontalen Defekten zu einer Infektion der Pulpa mit einhergehender Pulpanekrose führen.
Auch traumatische und iatrogene Faktoren mit daraus resultierender Infektion der anatomischen Strukturen müssen als Ursache in Betracht gezogen werden (z.B. Perforation). Aus diesen Gründen sollten eine genaue Evaluierung der Erhaltungswürdigkeit des betroffenen Zahns vorgenommen und eine sorgfältige Diagnostik durchgeführt werden, welche sich zumeist als schwierig gestaltet, da sich oft nur feine klinische Unterschiede erkennen lassen. Möchte man Zähne mit EPL erhalten, bedarf es einer Therapie, welche je nach Ursache zu richten ist und sich interdisziplinär gestalten kann: In vielen Fällen ist eine alleinige endodontische Therapie angezeigt, welche bei Erfolg auch zu einer Ausheilung des parodontalen Defekts führt. In anderen Fällen muss die Paro-Therapie um eine Wurzelbehandlung ergänzt werden.
Der Beitrag soll u.a. anhand von Fallbeispielen dazu dienen EPLs zu erkennen, ihre Diagnostik zu erleichtern und die entsprechende Therapie einzuleiten. Denn trotz ungünstigerer Prognose - und abgesehen von hoffnungslosen Fällen - sollte der Zahnerhalt mit einer zielgerichteten Therapie das oberste Ziel darstellen.
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Eröffnung und Begrüßung [Univ. Prof. DDr. Andreas Moritz]Eröffnung und Begrüßung09:45 - 10:00
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Eine Abteilung stellt sich vor [Xiaohui Rausch-Fan & Corinna Bruckmann]10:00 - 10:15
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Der neue Patient: Screening – Diagnostik – Diagnose [Dino Tur]10:15 - 10:35
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PGU 0 und 1*: Mukogingivale Probleme [Michael Müller & Lukas Wolschner]10:35 - 10:55
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Rot und geschwollen aber doch nicht Paro? [Gabriella Dvorak]10:55 - 11:15
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PGU 3-4 aber doch nicht Parodontitis? [Linda Winkler]11:15 - 11:35
S3_Schritt 1: „Wie sag ich`s meinen Patient*innen am besten?“
// Patientenmotivation und supragingivale Therapie
// Was sind die Tools“
// Die Rolle der PAss
Angesichts einer chronischen Erkrankung wie Parodontitis sind Motivation und Instruktion wesentliche Voraussetzungen dafür, bei Patient*innen Selbstwirksamkeitszuversicht zu bewirken. Die neuen S3 Leitlinien sehen als 1. Schritt und somit unabdingbaren Bestandteil des Therapieablaufs eine ausgeprägte Mundhygienephase. Diese sollte sicherstellen, dass der Patient in der Lage ist, das Niveau der Mundhygiene aufrechtzuerhalten, das für den Erfolg der aktiven und korrigierenden Phasen der Parodontaltherapie, einschließlich der subgingivalen Zahnsteinentfernung und der chirurgischen Taschenbeseitigung, unerlässlich ist.
Wichtig zu wissen für die Praxis: diese ausgeprägte Mundhygienephaseverringert signifikant das Ausmaß der Entzündungssymptome und somit das Ausmaß der aktiven Therapiephase (Schritt 2 und 3).
Welche wichtige Rolle die PAss hierbei spielt, mit welchen Hilfsmitteln sie hierbei tätig ist, soll in diesem Vortrag gezeigt werden.
S3_Schritt 1: Gibt´s noch mehr als Putzen?
// Welche Rolle spielen DM, Rauchen, Psyche?
// Kontrolle der lokalen und systemischen Risikofaktoren
Neben der Anleitung zu häuslicher Pflege und Motivation zur Verhaltensänderung gilt es, auch die kontrollierbaren lokalen und systemischen Risikofaktoren zu evaluieren, da diese sich signifikant auf die Parodontitis und ihren Verlauf auswirken. Die generelle Entzündungsbereitschaft des Körpers kann zum Zweck der Heilung durch gezieltes Erkennen und Anleitung optimiert werden.
Ziel dieser Zusammenfassung ist es, den Fokus auf Wichtiges zu lenken.
S3_Schritt 2: „Kratzen: wie tief und wie lange?
// Ziele und Wege der subgingivalen Therapie“
Das wichtigste Ziel ist die Reduktion der parodontalen Entzündung. Hierfür ist und bleibt die mechanische Instrumentierung bzw. Reinigung der Wurzeloberfläche die Grundlage.
Der Vortrag erläutert die Bedeutung sowie die konzeptionelle Einordnung und evidenzbasierten „Zielvorgaben“ dieses Therapieschrittes und bietet einen Überblick über die dazu geeigneten Geräte und Materialien zur kausalen Parodontitistherapie. Die Bedeutung diverser Konzepte wie full-mouth-disinfektion und full-mouth-therapy sowie die zu erreichenden Endpunkte und Folgen der Instrumentation werden vorgestellt.
S3_Schritt 2: Braucht es noch mehr in der Tasche?
// Sinnhaftigkeit von zusätzlichen lokalen und systemischen Maßnahmen
// Antiseptika, Antibiotika, Tests?
In diesem Vortrag liegt der Fokus auf den aktuellen Leitlinien und den richtigen Zeitpunkt einer systemischen und lokalen antibiotischen Therapie der moderaten und schweren Parodontitis.
- Wann und wem geben wir Antibiotika - und wann eher nicht?
- Für welche Antibiotika gibt es die beste Evidenz?
- Gibt es gute lokale Alternativen?
- Welche Erfolge können wir erwarten?
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S3_Schritt 1: „Wie sag ich`s meinen Patient*innen am besten?“ [Tamara Hauptmann]12:00 - 12:20
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S3_Schritt 1: Gibt´s noch mehr als Putzen? [Gabriella Dvorak]12:20 - 12:40
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S3_Schritt 2: „Kratzen: wie tief und wie lange?“ [Corinna Bruckmann]12:40 - 13:00
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S3_Schritt 2: Braucht es noch mehr in der Tasche? [Selma Dervisbegovic]13:00 - 13:20
Schritt 3: Und wann kommt endlich der Laser?
// Möglicher Einsatz von Laser in der Parotherapie
// PDT / Nd:YAG – Er:YAG
Über die letzten Jahre wurden verschiedenste Laser als adjuvante Therapieoptionen in der parodontalen Therapie untersucht. Der Er:YAG Laser ist gut geeignet, um dentales Hartgewebe wie Dentin aber auch Konkrement abzutragen. Mit dem Erbiumlaser behandelte Wurzeloberflächen führen zu einer signifikant verbesserten Anlagerung von Fibroblasten und parodontalen Ligamentzellen auf der gelaserten Oberfläche. Diese guten Oberflächenmodifikationseigenschaften können mit der antibakteriellen und koagulumstabilisierenden Wirkung des Nd:YAG Lasers kombiniert werden.
Vor- und Nachteile der einzelnen Wellenlängen werden herausgearbeitet und das kombinierte „twin light“ Protokoll diskutiert.
S3_Schritt 3: Und wann brauchen wir das Messer?
// Liegt das Problem suprabony oder infrabony?
// Wegschneiden, füllen oder regenerieren?
(M. Müller)
Nach der subgingivalen Therapie – auch wenn sie perfekt durchgeführt wurde - bleiben manchmal Stellen mit Sondierungstiefen >6mm zurück, welche als instabil zu bezeichnen sind und zu weiterem Attachmentverlust führen. Um auch hier den Zugang zur Wurzeloberfläche zu finden, bietet sich – neben der Reinstrumentation und anderen konservativen Maßnahmen – ein offenes Vorgehen an: dabei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: vom open flap debridement, zu resektiven, regenerativen oder augmentativen Verfahren. Was sind die Indikationen für das jeweilige Vorgehen?
(L. Wolschner)
Der Einsatz von regenerativen Maßnahmen in der Parodontalchirurgie kann im Gegensatz zu konventionellen Therapieansätzen zu einer echten Regeneration und langfristigen Zahnerhalt führen. Diese Therapieoption ist aber nur möglich, wenn tiefe vertikale parodontale Defekte vorliegen – aber welche Defekte haben das höchste Regenerationspotential und bei welchen Defekten ist die Therapieerfolg sehr gering. Welches Biomaterial eignet sich für welchen Defekt und können Bindegewebstransplantate einen positiven Effekt bei einem regenerativen Eingriff haben?
S3_Schritt 4: UPT: Warum? Wie oft? Wie lang? Womit?
// Die Bedeutung der Langzeitbetreuung
// Das richtige Intervall? Die Berner Spinne & Co
Die unterstützende Parodontitistherapie (UPT) ist einer der Schlüsselfaktoren für die Sicherung der Ergebnisse der antiinfektiösen und einer gegebenenfalls erfolgten chirurgischen Therapie. Abhängig vom gingivalen und parodontalen Status werden dabei präventive und therapeutische Interventionen kombiniert. Was sind die derzeitigen Richtlinien und was sind die wichtigsten Punkte in der Recall-Sitzung? Welche Grundinstrumentarien sind dabei unabdingbar? Was sagt der Grad der Parodontalerkrankung über die Recallfrequenz?
Parodontitis und Okklusion - true or fake?
// Was für Bedeutung hat das “Trauma from occlusion” in der Paro?
// Schiene oder Einschleifen?
Okklusales Trauma bei Parodontitis und kieferorthopädische Therapie für Parodontitispatienten mit Malokklusion
Die Ätiologie der Parodontitis hängt von vielen Faktoren ab, einer der Auslöser dabei sind spezifische parodontale Keime. Okklusal-Trauma wird gleichfalls als ein wichtiger Faktor für die Pathogenese und Progression dieser Erkrankung diskutiert. In der neuen Klassifikation parodontaler Erkrankungen wurde die Definition des okklusalen Traumas aktualisiert, wobei insbesondere die kieferorthopädische Kraft auf das Parodontium berücksichtigt wurde. Daher sollte die Okklusionskorrektur als wichtige unterstützende Therapie der Parodontalbehandlung angesehen werden.
Eine effektive kieferorthopädischen Behandlung der schweren Parodontitis ab Stage III bei Malokklusion erzielt dabei nicht nur ästhetische Ergebnisse, sondern bewirkt auch eine funktionelle Okklusion. Die vielversprechenden Resultate, die mit einer kombinierten parodontalen, kieferorthopädischen Therapie bei ausgewählten Parodontalpatienten erreicht werden können, zeigen die Vorzüge dieser Behandlungsalternative. Darüber hinaus kann durch eine kieferorthopädische Behandlung eine Verbesserung des parodontalen Gewebes erreicht werden, sofern keine Entzündung vorliegt. In dieser Präsentation wird eine interdisziplinäre Therapie aus Parodontologie und Kieferorthopädie zur Behandlung von Patienten mit schwerer Parodontitis und Malokklusion vorgestellt, um das Ergebnis eines verbesserten Parodontalstatus, einer verbesserten Ästhetik und einer funktionellen Okklusion zu erzielen.
KFO bei schwerer Paro UT?
// Ist das möglich, ist das sinnvoll?
// Wann und wie?
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S3_Schritt 3: Und wann kommt endlich der Laser? [Markus Laky & Selma Dervisbegovic]14:20 - 14:40
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S3_Schritt 3: Und wann brauchen wir das Messer? [Michael Müller & Lukas Wolschner]14:40 - 15:10
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S3_Schritt 4: UPT: Warum? Wie oft? Wie lang? Womit? [Lukas Wolschner]15:10 - 15:30
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Parodontitis und Okklusion - true or fake? [Xiaohui Rausch-Fan ]15:30 - 15:45
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KFO bei schwerer Paro UT? [Xiaohui Rausch-Fan ]15:45 - 16:00
Wie geht es in Zukunft weiter?
// Schildfähiges Diplom der ZÄK, Fachzahnarzt Parodontologie, ÖGP PassZertifikat
(H. Haririan)
Im Bereich der Parodontologie, die in Österreich mit der Wiener zahnmedizinischen Gruppe um Bernhard Gottlieb schon vor 100 Jahren sehr renommiert war, gab es in der jüngeren Vergangenheit einige Weiterentwicklungen. So wurde ein eigener Lehr-stuhl für Parodontologie an der Sigmund Freud PrivatUniversität eingerichtet, an der MedUni Wien der postgraduelle Masterlehrgang für „Periodontology and Implanto-logy“ implementiert und eine Spezialisierung im Fach Parodontologie von der Öster-reichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP) etabliert. Mittlerweile gibt es für Zahnmediziner*innen auch ein schildfähiges Fortbildungsdiplom in Parodontologie und für die Prophylaxeassistenz die Möglichkeit einer ÖGP-Zertifizierung.
Dieser Vortrag versucht zu beantworten, in welche Richtung sich die Parodontologie in Österreich bewegt – Stichwort Fachzahnarzt/Fachzahnärztin und welche For-schungsschwerpunkte derzeit gesetzt werden.
// Periodontal research advances in the OMIC era
(Oleh Andrukhov )
Technical advances of the last twenty years and the application of various OMIC technologies substantially changed our understanding of the mechanisms of periodontal health and disease. Application of 16S rRNA sequencing analysis of oral microbiome discovered its extreme complexity and diversity: currently, 774 species that belong to 18 phyla and 238 genera are included in the Human Oral Microbiome Database (available at www.homd.org). The human genome contains around 25,000 genes, and usually, each gene encodes a single protein with a specific biological function. Several transcriptomic and proteomic studies identified several hundred genes and proteins whose expression is changed during the progression of periodontal disease. Various OMIC technologies are also used in projects of the Competence Center for Periodontal Research at the University Clinic of Dentistry.
In one of our studies, we investigated the salivary microbiome, oral hygiene habits, and the salivary level of myeloid-related protein (MRP)-8/14 in children with gingivitis and periodontally healthy children and compared it with that of their mothers. We found that the salivary microbiome is substantially changed during gingivitis, as well as a significant interrelationship between the salivary microbiome of children and their mothers. This study underlined the importance of controlling oral health status in the family of periodontally diseased patients.
Another study of our group investigated the heterogeneity of periodontal mesenchymal stem cells (MSCs) using cutting-edge omics techniques on a single-cell resolution and demonstrated tissue- and donor-specific variabilities in the transcriptome level of PDL- and gingiva-derived MSCs, which seem restricted to specific cellular processes. This heterogeneity could be one factor that restricts the translation of the therapeutic potential of MSCs into clinics and makes the therapeutic outcome more unpredictable.
Summarising, OMIC technologies have advanced periodontal research and are essential for understanding periodontitis pathogenesis and the development of new therapies.
Implantatversorgung bei Paropatient*inne
// Probleme besser bereits vorab vermeiden: die neuen Guidelines
Gut eingeheilte Implantate tragen zu einem vitalen Erscheinungsbild bei, sie unterstützen das Sprechen und helfen dabei, gründlicher zu kauen. Eine neue Implantatversorgung beginnt mit der Erfassung der Krankengeschichte und Erwartungen des Patienten.
Mithilfe von 3D-Röntgen und intraoralem Scan kann eine exakte Positionierung der Implantate und der prothetischen Versorgung geplant und durchgeführt werden. Aktuell in den Fokus gerückt ist die Qualität und Quantität der Gingiva bzw. des periimplantären Gewebes, um eine entzündungsfreie Langzeitstabilität um Implantate zu erreichen.
Die prothetische Versorgung muss funktionellen und ästhetischen Aspekten gerecht werden. Insbesondere ist hier die Hygienefähigkeit hervorzuheben. Nur mit Hilfe der häuslichen und professionellen Pflege der Implantate ist eine erfolgreiche Implantatversorgung möglich.
Periimplantitistherapie: Wenn Implantate Parodontitis kriegen
// Ein strukturierter Ansatz für ein komplexes Thema
Periimplantitis ist hauptverantwortlich für den Verlust von Implantaten. Periimplantitis ist eine entzündliche Erkrankung, die in vieler Hinsicht einer Parodontitis ähnelt. Die richtige und rechtzeitige Behandlung kann zu Beschwerdefreiheit und zum Erhalt des betroffenen Implantates beitragen. Periimplantitis schreitet schnell voran, deshalb ist ihre Behandlung umso erfolgsversprechender und weniger aufwendig, je früher sie erkannt wird.
Die konservative Periimplantitis-Behandlung umfasst eine spezielle auf die Implantate abgestimmte, intensive professionelle Reinigung.
In vielen Fällen ist anschließend eine chirurgische Periimplantitis-Therapie erforderlich, um Entzündungsfreiheit zu erlangen und ggf. das verlorengegangene Gewebe (Knochen und Gingiva) aufzubauen.
Nach einer abgeschlossenen Periimplantitis-Behandlung bleiben die Patienten in Langzeitbetreuung, um die periimplantäre Gesundheit zu erhalten.
Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten, die im Vortrag diskutiert werden, stellen eine gute Basis für eine hohe Lebensqualität mit Implantaten dar.
SEMINAR 1 – GBT Training
Freitag, 01. Dezember 2023 | 09:30 – 13:30
Guided Biofilm Therapy – Prophylaxe mit System
(maximal 36 Teilnehmer*innen)
5 Fortbildungspunkte
Seminargebühr: ÖGP Mitglieder € 100,00 | Nicht-Mitglieder € 125,00
(inkl. Mittagessen & Get-Together Advent-Buffet)
Die Zukunft der Zahnmedizin liegt in der Prophylaxe und damit in Ihren Händen.
Mit Hilfe des GUIDED BIOFILM THERAPY Protokolls (GBT) eröffnen Sie sich neue Perspektiven für die Zahngesundheit Ihrer Patienten.
Guided Biofilm Therapy – Prophylaxe mit System
// Teil 1 - Einführung & Theorie
Praktische Übungen an Zahnmodellen und Trainingtools
// Teil 2 - Praxis Training (an Behandlungseinheiten)
sponsored by
SEMINAR 2 – meridol Seminar
Freitag, 01. Dezember 2023 | 14:30 – 18:00
Zahnfleischgesundheit und Hormone:
Relevante Aspekte und Fakten, neue Erkenntnisse und hilfreiche Tipps und Tricks
(max. 80 Teilnehmer*innen)
4 Fortbildungspunkte
Seminargebühr: ÖGP Mitglieder € 100,00 | Nicht-Mitglieder € 125,00
(inkl. Kaffeepause & Get-Together Advent-Buffet)
Hormone beeinflussen unser ganzes Leben. Diese lebenserhaltenden Botenstoffe steuern und regulieren zahlreiche Körpervorgänge wie Stoffwechsel, Ernährung und prägen unser Immunsystem.
Im Seminar werden zahnmedizinisch relevante Informationen im Zusammenhang mit Zahnfleischentzündungen und parodontaler Gesundheit beleuchtet. Im Fokus des ersten Vortrags stehen das Peptidhormon Insulin (Diabetes), Schilddrüsenhormone und Sexualhormone (Östrogen, Progesteron/bioidentische Hormone). Im zweiten Vortrag wird auf die Aspekte der Zahnfleischgesundheit bei Schwangerschaften eingegangen.
Wie Hormone unsere parodontale Gesundheit beeinflussen: natürlich, synthetisch oder bio
// THormonelle Einflüsse auf Gingivitis, parodontale Infektanfälligkeit und Compliance.
Im Fokus: Diabetes, Schilddrüsenprobleme und bioidentische Hormone
// Hormonelle Therapiemöglichkeiten und deren Auswirkungen auf das Parodont
// Transfer in den Praxisalltag: Konsequenzen und Umgang mit erkrankten Personen
Die Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen in der Mundhöhle – Wie die Prophylaxeassistentin aktiv unterstützen kann
// Hormonhaushalt während der Schwangerschaft – Eine Achterbahnfahrt
// Die Mundhöhle und das Zahnfleisch sollten professionell begleitet werden durch Ernährung und Mundhygieneinstruktionen
// Praktische Tipps für den Praxisalltag, um die schwangeren Patientinnen zu unterstützen und um das Zahnfleisch gesund zu erhalten
// Frage-/Diskussionsrunde & Verabschiedung